Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 98 - 31.08.2017

Arbeitslosigkeit: Höheres Risiko für Geringqualifizierte

Die Risiken, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, sind je nach Bildungsstand sehr ungleich verteilt. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind An- und Ungelernte im Norden. Sie haben ein mehrfach höheres Risiko, arbeitslos zu werden, als Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und einem akademischen Abschluss. Damit sich Arbeitslosigkeit nicht verfestigt, sei es wichtig, jetzt zu handeln, um Langzeitarbeitslosigkeit möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen, sagt Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord:  „Wir brauchen eine regionale Qualifizierungsoffensive. In der aktuellen guten konjunkturellen Lage verfügt die Arbeitslosenversicherung über genügend Geld, um die verfügbaren Instrumente für berufliche Bildung und abschlussbezogene Weiterbildung zu nutzen. Jetzt kommt es darauf an, zu handeln und möglichst viel in die Nachqualifizierung von Geringqualifizierten zu investieren.“ Alle Daten:

Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein: DGB Nord fordert mehr Prävention durch regionale Qualifizierungsoffensive

Gering qualifiziert, hoch riskant 

Im Jahr 2016 lag die Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein bei 6,3 Prozent, aktuell bei 6,1 Prozent. Doch die Risiken, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, sind je nach Bildungsstand sehr ungleich verteilt. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind An- und Ungelernte. Sie haben ein fast sechs Mal höheres Risiko, arbeitslos zu werden, als Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und sogar ein achtmal höheres Risiko als Akademikerinnen bzw. Akademiker. Konkret bedeutet dies: Für Menschen mit abgeschlossener betrieblicher oder schulischer Berufsausbildung betrug 2016 die Arbeitslosenquote 4 Prozent und für Akademiker sogar nur 2,7 Prozent, während sie bei Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei 21,9 Prozent lag.

Damit sich Arbeitslosigkeit nicht verfestigt, sei es wichtig, jetzt zu handeln, um Langzeitarbeitslosigkeit möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen, sagt Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord:  „Wir brauchen eine regionale Qualifizierungsoffensive. In der aktuellen guten konjunkturellen Lage verfügt die Arbeitslosenversicherung über genügend Geld, um die verfügbaren Instrumente für berufliche Bildung und abschlussbezogene Weiterbildung zu nutzen. Jetzt kommt es darauf an, zu handeln und möglichst viel in die Nachqualifizierung von Geringqualifizierten zu investieren.“

Für Beschäftigte steht das Programm WeGebAU der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung, mit dem geringqualifizierte oder ältere Beschäftigte in Unternehmen gefördert werden können, um sie weiter zu qualifizieren und so vor Arbeitslosigkeit zu schützen. Unternehmer, die Arbeitnehmer weiterbilden, können Weiterbildungskosten erhalten. Bei der Weiterbildung von Geringqualifizierten werden sogar Lohnkostenzuschüsse für die weiterbildungsbedingten Ausfallzeiten gezahlt. Mit WeGebAU können aber auch Qualifizierungen von Beschäftigten kleinerer und mittlerer Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten unterstützt werden. 

„Bei Hartz-IV-Bezug sind jedoch die Jobcenter gefragt. Hier muss deutlich mehr in abschlussbezogene Weiterbildungen investiert werden. Es kann nicht angehen, dass Mittel, die eigentlich für die Förderung (Langzeit-) Arbeitsloser und hilfebedürftiger Beschäftigter gedacht waren, in die Verwaltungen der Jobcenter fließen und sich in der Folge Langezeitarbeitslosigkeit und Langzeitbezug verfestigen“, so Uwe Polkaehn weiter: „Wir wollen,  dass die vorhandenen Instrumente für abschlussbezogene Weiterbildung sowohl im Jobcenter als auch in der Agentur genutzt und so Aufstiegsprozesse am Arbeitsmarkt gefördert und gestärkt werden.“ 

Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern: DGB Nord fordert mehr Prävention durch regionale Qualifizierungsoffensive

Gering qualifiziert, hoch riskant

Im Jahr 2016 lag die Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern bei 9,7 Prozent, aktuell bei 8,1 Prozent. Doch die Risiken, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, sind je nach Bildungsstand sehr ungleich verteilt. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind An- und Ungelernte. Sie haben ein vier Mal höheres Risiko, arbeitslos zu werden, als Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und sogar ein zehnmal höheres Risiko als Beschäftigte mit akademischen Abschluss. Konkret bedeutet dies: Für Menschen mit abgeschlossener betrieblicher oder schulischer Berufsausbildung betrug 2016 die Arbeitslosenquote 8,3 Prozent und für Akademiker sogar nur 3,8 Prozent, während sie bei Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei 37,7 Prozent lag.

Damit sich Arbeitslosigkeit nicht verfestigt, sei es wichtig, jetzt zu handeln, um Langzeitarbeitslosigkeit möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen, sagt Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord:  „Wir brauchen eine regionale Qualifizierungsoffensive. In der aktuellen guten konjunkturellen Lage verfügt die Arbeitslosenversicherung über genügend Geld, um die verfügbaren Instrumente für berufliche Bildung und abschlussbezogene Weiterbildung zu nutzen. Jetzt kommt es darauf an, zu handeln und möglichst viel in die Nachqualifizierung von Geringqualifizierten zu investieren.“

Für Beschäftigte steht das Programm WeGebAU der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung, mit dem geringqualifizierte oder ältere Beschäftigte in Unternehmen gefördert werden können, um sie weiter zu qualifizieren und so vor Arbeitslosigkeit zu schützen. Unternehmer, die Arbeitnehmer weiterbilden, können Weiterbildungskosten erhalten. Bei der Weiterbildung von Geringqualifizierten werden sogar Lohnkostenzuschüsse für die weiterbildungsbedingten Ausfallzeiten gezahlt. Mit WeGebAU können aber auch Qualifizierungen von Beschäftigten kleinerer und mittlerer Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten unterstützt werden.

„Bei Hartz-IV-Bezug sind jedoch die Jobcenter gefragt. Hier muss deutlich mehr in abschlussbezogene Weiterbildungen investiert werden. Es kann nicht angehen, dass Mittel, die eigentlich für die Förderung (Langzeit-) Arbeitsloser und hilfebedürftiger Beschäftigter gedacht waren, in die Verwaltungen der Jobcenter fließen und sich in der Folge Langezeitarbeitslosigkeit und Langzeitbezug verfestigen“, so Uwe Polkaehn weiter: „Wir wollen,  dass die vorhandenen Instrumente für abschlussbezogene Weiterbildung sowohl im Jobcenter als auch in der Agentur genutzt und so Aufstiegsprozesse am Arbeitsmarkt gefördert und gestärkt werden.“

 

 

 

 

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