Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 08 - 12.02.2019

Der Tourismus-Minister sorgt sich um das Tierwohl - und was ist mit den Beschäftigten?

"Die Arbeitsbedingungen in den Hotels und Gaststätten des Nordens müssen endlich auch zum Thema des Arbeitsministers werden. Herr Buchholz sorgt sich um die Herkunft der Schnitzel mehr als um die Gesundheit der Köche und Kellnerinnen sowie der anderen Beschäftigten in der Gastronomie. Die Landesregierung braucht hier endlich das nötige Problembewusstsein. Die Gewerkschaften leisten dabei gerne Aufklärung", erwidert Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord, auf das Grußwort des schleswig-holsteinischen Ministers für Wirtschaft und Arbeit bei der Messe "Nord Gastro & Hotel" in Husum.

Buchholz hatte dort laut Zeitungsberichten erklärt, es sei wichtig, "dass wir die Super-Phase, die wir jetzt haben, dazu nutzen, zu gucken, wie wir uns ausrichten müssen".  Die Gäste wollten heute auch wissen, wo ein Essen herkomme, ob es aus der Region stamme und ob die Tiere ordentlich behandelt würden.

Polkaehn: "Tierwohl und artgerechte Haltung sind wichtige Angelegenheiten, aber das Gastgewerbe ist die Billiglohnbranche Nummer 1, sie braucht eine Qualitätsoffensive, vor allem bei den Arbeits- und Ausbildungsbedingungen. Der Minister muss endlich gegenüber den Arbeitgebern massiv dafür werben, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hotels und Gaststätten ordentlich behandelt werden. Ihre Löhne befinden sich im Bundesvergleich im Keller, die Auszubildenden werden vielfach als billige Arbeitskräfte missbraucht. Immer noch gibt es vielfach den Versuch, sogar den gesetzlichen Mindestlohn zu umgehen. Ohne gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen und faire Tariflöhne werden immer mehr Stellen unbesetzt bleiben. Mit Niedriglohn hat der Tourismus im Norden keine gute Zukunft. Darüber spricht der Minister leider viel zu selten."

Zwei von drei Arbeitnehmern in Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen arbeiten mehr als 45 Stunden in der Woche; vielfach werden Überstunden nicht entlohnt oder ausgeglichen. 51,2 Prozent der Auszubildenden sehen sich laut DGB-Ausbildungsreport durch die Arbeitsanforderungen oder schlechte Arbeitsbedingungen am Ausbildungsplatz „stark“ bis „sehr stark“ belastet. Die Auszubildenden in Schleswig-Holstein erreichen laut der letzten DGB-Untersuchung im dritten Ausbildungsjahr eine Vergütung von durchschnittlich 649 Euro.  

 

 


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