Mehr als jedes dritte Arbeitsverhältnis in Schleswig-Holstein und Hamburg ist atypisch und prekär. Das Statistische Amt nannte heute neue Daten: In Hamburg sind 31 Prozent, in Schleswig-Holstein 36 Prozent atypisch – dabei handelt es sich um Minijobs, Arbeit in Teilzeit oder mit befristeten Verträgen. Insgesamt gab es demnach in Schleswig-Holstein 376.000 und in Hamburg 296.000 atypische Beschäftigungsverhältnisse (Erhebung 2014).
Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord: „Die Arbeitgeber müssen endlich mehr tariflich entlohnte, unbefristete Beschäftigung anbieten. Nur so können Fachkräfte für die Zukunft im Norden gehalten werden. Am größten ist das Problem nämlich in nichttarifgebundenen Unternehmen: Dort sind in Schleswig-Holstein sogar 41 Prozent der Beschäftigten und in Hamburg 35 Prozent der Beschäftigten atypisch beschäftigt - mit Tarifvertrag erhöhen sich die Stundenentgelte in Hamburg um 16 bis 30 Prozent und in Schleswig-Holstein sogar um 30 bis 50 Prozent. Das unbefristete Arbeitsverhältnis mit Tarifvertrag muss zum Normalfall werden. Ein Zurück zur Tarifkultur ist auch im Interesse der Arbeitgeberverbände – tariflose Mitgliedschaften führen in die Sackgasse. Den Frauen muss ein Rückkehrrecht in Vollzeitarbeit gegeben werden: Hier ist der Gesetzgeber gefordert.“
Der DGB Bezirk Nord umfasst die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschaften zählen in den drei Ländern zusammen rund 420.000 Mitglieder. Der DGB ist der Bund der Gewerkschaften. Gemeinsam vertreten der Bund und die Mitgliedsgewerkschaften die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
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