Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) sieht im neuen Mindestlohn ein starkes Stoppsignal gegen das Lohndumping im Norden. Positive Effekte werde die Lohnuntergrenze vor allem für die Frauen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben. „Der Norden ist der Lohnkeller der Nation, und Frauen sind davon besonders betroffen. Sie werden schlechter bezahlt, und sie müssen überdurchschnittlich oft zu zusätzlichen Minijobs greifen, um ihre Existenz abzusichern. Der Mindestlohn zieht zumindest eine Untergrenze von 8,50 Euro pro Stunde ein, nötig sind aber auch flächendeckende Tarifverträge. Prekäre Arbeit führt auf Dauer auch zu einem Alter in Armut“, so Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord.
In Hamburg bekommt ein Viertel der beschäftigten Frauen nur Niedriglohn. In den Landkreisen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns erhält vielfach sogar jede zweite Frau nur Billiglohn. Weibliche Arbeitnehmer werden besonders oft in Teilzeit, Minijobs und prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt - Gastronomie, Einzelhandel und Pflegeberufe ragen als Problembranchen heraus. Uwe Polkaehn: „Arbeitgeber und Konservative sollten sich das letzte Gefecht gegen den Mindestlohn sparen und lieber an einer neuen Ordnung der Arbeit mitwirken. Mehr Tarifverträge und der Mindestlohn werden die deutsche Wirtschaft stärken.“ Der unmittelbare Kaufkraftzuwachs für den Norden durch den Mindestlohn werde rund 1,6 Milliarden Euro betragen.
Der DGB Bezirk Nord umfasst die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschaften zählen in den drei Ländern zusammen rund 430.000 Mitglieder. Der DGB ist der Bund der Gewerkschaften. Gemeinsam vertreten der Bund und die Mitgliedsgewerkschaften die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
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