„Zu viele Arbeitgeber im Norden gucken immer noch am Arbeitsmarkt vorbei. Sie sollten sich endlich auch auf vermeintlich geringer qualifizierte Arbeitslose einlassen, um ihre Belegschaften stark und zukunftsfähig zu machen. Da schlummert so manches Talent, das entdeckt und gefördert werden sollte. Angesichts der demographischen Entwicklung werden alle gebraucht.“ Mit diesen Worten hat Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord), aktuelle Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) kommentiert. Er forderte eine Qualifizierungsoffensive der Arbeitgeber, Arbeitsagenturen und Jobcenter.
Der IAB-Studie zufolge sind 45 Prozent der Arbeitslosen in Deutschland lediglich für Helfer- und Anlerntätigkeiten ausreichend qualifiziert: „Diesem Niveau entsprechen jedoch nur 14 Prozent der Arbeitsplätze. Besonders häufig suchen arbeitslose Frauen und arbeitslose Ausländer nach einfachen Tätigkeiten“, so die Autoren der Studie.
Der DGB Nord warnt vor einer Schieflage: „In Süddeutschland haben einige früher erkannt, dass man die Ressourcen der Arbeit vollständig nutzen sollte. In prosperierenden Regionen zeigt sich laut Studie der Arbeitsmarkt aufnahmefähiger auch für Personen mit geringen Qualifikationen. Für die Weiterqualifizierung dieser Mitarbeiter gibt es Fördermöglichkeiten, die auch im Norden viel mehr genutzt werden sollten“, so Uwe Polkaehn. Statt auf immer mehr Mobilität von Arbeitslosen zu setzen, sei es vorteilhafter, die Qualifizierung auszubauen und so den Anteil unqualifizierter Teilnehmer am Arbeitsmarkt zu verringern: „Beim Ausbau der Arbeitsförderung sind vor allem die Arbeitsagenturen und Jobcenter wichtige Partner.“
Der DGB Bezirk Nord umfasst die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschaften zählen in den drei Ländern zusammen rund 430.000 Mitglieder. Der DGB ist der Bund der Gewerkschaften. Gemeinsam vertreten der Bund und die Mitgliedsgewerkschaften die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
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