77 Pro­zent mehr Wohn­gel­d­emp­fän­ger in Schles­wig-Hol­stein

DGB Nord fordert mehr sozialen Wohnungsbau und Wiedereinführung der Mietpreisbremse

Datum

Ordnungsnummer PM 033

In Schleswig-Holstein ist vergangenes Jahr sehr viel häufiger Wohngeld ausgezahlt worden.

Die Zahl der Wohngeldhaushalte lag Ende 2023 mit gut 44 000 um 77 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Nord heute mitteilte. Hintergrund ist das seit Anfang 2023 geltende Wohngeld-Plus-Gesetz. 

Dazu Laura Pooth, Vorsitzende DGB Nord:

„Die wachsende Zahl der Wohngeldhaushalte zeigt, dass die Reform dringend nötig war. So sind die Menschen in der Lage, die stark gestiegenen Mieten zu bezahlen. Allerdings wird damit eine Auswirkung und nicht die Ursache des Problems bekämpft.

Wir brauchen mehr Maßnahmen, um den Anstieg der Mieten dauerhaft zu dämpfen. Alle vorhandenen Instrumente müssen genutzt werden. Dazu gehört auch die Mietpreisbremse, die in Schleswig-Holstein von der Jamaika-Koalition abgeschafft wurde. Vor allem muss jedoch viel mehr in langfristig zweckgebunden sozialen Wohnraum investiert werden. Gemeinwohlorientierte Vermieter müssen gestärkt werden. Die Einführung der neuen Wohngemeinnützigkeit ist ein Schritt in diese Richtung. Darüber hinaus müssen aber kommunale Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften stärker unterstützt werden, zum Beispiel durch eine vorausschauende Bodenpolitik in den Kommunen.“

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