In jedem Jahr treffen die Gewerkschaften am 1. September, um - gemeinsam mit befreundeten Organisationen - an historisch bedeutsamen Orten den Antikriegstag zu begehen und auf die Gräuel von Kriegen hinzuweisen. Gerade angesichts unserer eigenen Vergangenheit müssen wir immer wieder vor den Gefahren von Krieg und dem daraus resultierenden Leid warnen. Schließlich sind im vergangenen Jahrhundert zwei verheerende Weltkriege von Deutschland ausgegangen. Deshalb ist es unerlässlich, immer wachsam zu bleiben, damit sich Geschichte nicht wiederholt!
Wir tun wie an jedem 1. September am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus hier in Harrislee und ich bin froh, dass wir und angesichts der aktuellen Entwicklungen in Deutschland, in Europa und in der gesamten Welt hier wieder so zahlreich treffen.
Nach zweieinhalb Jahren Krieg in der Ukraine und nach fast einem Jahr nicht enden wollender Eskalation im Nahen Osten finden wir uns inzwischen in einer komplett veränderten Welt wieder. Krieg (oder die Drohung damit) sind wieder denkbar und haben in politische Planungen Einzug gehalten. Völlig unerträglich finde ich Debatten um „Kriegstüchtigkeit“ oder um immer weitere Waffenlieferungen. Die in dieser Zeit immer wieder gern bemühten „Brandmauern“ werden dabei fast schon im Wochenrhythmus hinausgeschoben.
Abrüstung, Rüstungs- und Rüstungsexportkontrolle spielen aktuell auch bei uns kaum noch eine Rolle.
Dabei gäbe es genug globale Herausforderungen, der sich die Weltgemeinschaft dringend stellen müsste: Klimawandel, Armut, Hunger, Menschenrechte, Minderheitenschutz sind hier nur einige Schlaglichter.
Und nicht zuletzt die Bewahrung demokratischer Strukturen, die angesichts des massiven Erstarkens rechter Parteien weltweit, aber eben auch in unserem Land immer wichtiger werden. Mir graut jetzt schon vor den ersten Ergebnissen der Landtagswahlen heute Abend für Sachsen und Thüringen denke. Diese Entwicklung zu stoppen, wird für uns alle in den nächsten Monaten und Jahren absolut wichtig sein. Auch das ist ein absolut notwendiger Beitrag zum Frieden und gehört als Mahnung zum heutigen Tag.