DGB-Be­sol­dungs­re­port 2025 41-Stun­den-Wo­che macht Schles­wig-Hol­stein unat­trak­tiv

Datum

Ordnungsnummer PM 009

Mit zahlreichen Maßnahmen hat die Landesregierung in den vergangenen Jahren das Beamtenverhältnis in Schleswig-Holstein insbesondere für neue Beamtinnen und Beamte attraktiver gemacht. Im Vergleich mit dem Bund und anderen Ländern schneidet Schleswig-Holstein insbesondere bei der Eingangsbesoldung gut ab, dies relativiert sich allerdings stark beim Vergleich der Endstufen der Besoldung. Großes Attraktivitätshemmnis bleibt die 41-Stunden-Woche. Bei Annahme einer 40-Stunden-Woche landet Schleswig-Holstein in der Endstufe der wichtigen Besoldungsgruppe A 13 sogar auf dem letzten Platz. 

Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord, erklärt dazu: „Schleswig-Holstein hat bei der Attraktivität für neue Beamtinnen und Beamte deutlich gewonnen. Die zwischen der Landesregierung und den Gewerkschaften vereinbarten Maßnahmen wirken. In der Eingangsbesoldung der Besoldungsgrupp A 9 kommt Schleswig-Holstein sogar auf den dritten, unter Berücksichtigung der langen Arbeitszeit auf den fünften Platz. In derselben Besoldungsgruppe kommt Schleswig-Holstein unter Berücksichtigung der Arbeitszeit von 41-Stunden allerdings in der Endstufe nach einem langen Berufsleben nur noch auf Platz 15. Die Landesregierung muss deswegen insgesamt mehr in die Attraktivität der Besoldung investieren. Die 41-Stunden-Woche macht Schleswig-Holstein unattraktiv.“ 

Auch in den anderen Besoldungsgruppen macht sich die 41-Stunden-Woche deutlich bemerkbar: Kommt Schleswig-Holstein beim Vergleich der absoluten Werte in der Besoldungsgruppe A 7 in der Eingangsbesoldung noch auf Platz 5 und in der Endbesoldung auf Platz 10, so verschiebt sich das unter Berücksichtigung der höheren Arbeitszeit auf den neunten und den sechzehnten – und damit vorletzten – Platz. In der Besoldungsgruppe A 13 werden aus Platz 9 in der Eingangsbesoldung und Platz 14 in der Endbesoldung unter Berücksichtigung der Arbeitszeit schließlich die Plätze 13 und 17. 

Laura Pooth: „Insbesondere die 41-Stunden-Woche macht das Beamtenverhältnis in Schleswig-Holstein im Ländervergleich unattraktiv. Im Wettbewerb um gute Bewerberinnen und Bewerber ist dies ein echter Nachteil. Bisher hält die Landesregierung an dieser Regelung fest. Der DGB wirbt dafür, Entlastungen für alle Beamtinnen und Beamten bei der Arbeitszeit in den Blick zu nehmen. Dies gilt auch für die Pflichtstunden der Lehrkräfte. Auch im Bereich der Besoldung sind weitere Maßnahmen erforderlich. Die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung der Tarifergebnisse für die Beschäftigten der Länder auf die Besoldung und Versorgung ist dabei unverzichtbar.“

Der DGB-Besoldungsreport 2025 

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