Drei Län­der. Ein Be­zirk. Ein DGB Nord.

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Ordnungsnummer PM005

Spitzentreffen der norddeutschen Gewerkschaften in Hamburg

In Hamburg sind heute die Spitzen der norddeutschen DGB-Gewerkschaften zusammengetroffen, um über die Strategie für das kommende Jahr zu beraten. Im Fokus der Gespräche stehen der Industriestandort Norddeutschland, die Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation und die Verteidigung der Demokratie gegen die Gefahr von rechts.

Laura Pooth, die für Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zuständige Vorsitzende des DGB Nord, erteilte in ihrer Eröffnungsrede der ökonomischen und planerischen Kleinstaaterei eine Absage und forderte eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit der norddeutschen Länder.

„Ein solidarisch abgestimmtes Handeln der norddeutschen Bundesländer bei der Energiewende ist Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und eine positive Zukunft der Menschen in Nord-deutschland“ sagte Pooth. „Mit Ellenbogeneinsatz jeweils dafür zu kämpfen, das erste klimaneutrale Industrieland zu werden, ist nicht zielführend. Projekte dürfen nicht an Landesgrenzen enden, sondern wir müssen Synergien nutzen. Deshalb fordern wir einen norddeutschen Transformations-rat unter Beteiligung der Sozialpartner, der die Weichen für eine solidarische und abgestimmte Strategie der Nordländer stellt.“

Laura Pooth betonte erneut die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) ausgestellte positive Entwicklungsperspektive für Norddeutschland.

„Wir haben das Potenzial, eine weltweit anerkannte Modellregion für eine erfolgreiche Energiewende zu werden. Wir können zeigen, wie eine zuverlässige, bezahlbare, klimaneutrale Energieversorgung mit Guter Arbeit und der Sicherung von Wertschöpfung und Beschäftigung einhergeht. Diese Chance dürfen wir nicht ungenutzt verstreichen lassen“, sagte Pooth. 

Die Transformation müsse sozial gerecht und im Sinne der Beschäftigten erfolgen:

„Kein Gegeneinander-Ausspielen vom notwendigen Umbau der Industrie hin zu Klimaneutralität und einer auskömmlichen Daseinsvorsorge mit guter Bildung, einer guten Gesundheitsversorgung, sozialem Wohnraum und innerer Sicherheit sowie mit Sozialleistungen für diejenigen, die es schwerer haben im Leben, darf es nicht geben.

Bezugnehmend auf die Demonstrationen gegen rechts sagte sie: „Dass so viele Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen, macht Mut und ist ein wichtiges Zeichen gerade im Wahljahr 2024. Aber wir alle stehen vor der Frage: Wie können wir dieses Aufstehen der Zivilgesellschaft weitertragen und nachhaltig gestalten?  Wir Gewerkschaften stehen für Demokratie, Welt-offenheit und Solidarität. Mit Tarifverträgen und Mitbestimmung im Betrieb leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Demokratie. Diese Kraft müssen wir nutzen. Hier brauchen wir auch Politik und Arbeitgeber an unserer Seite.“

Am Spitzentreffen der norddeutschen Gewerkschaften nehmen teil: Daniel Friedrich (IG Metall Küste), Diana Markiwitz (ver.di Nord), André Grundmann und Dirk Johne (IG BAU Nord), Melanie Pallien (EVG), Finn Petersen (NGG), Torsten Jäger (GdP SH), Christian Schuhmacher (GdP), Henning Schlüter (GEW SH), Stephanie Albrecht-Suliak (IG BCE Nord Ost), Henrike Rauber (IG BCE), Tanja Chawla (DGB Hamburg), Frank Maur (EVG Hamburg), Jan Koltze (IG BCE Hamburg), Bodo Haß (GEW Hamburg).

Das nächste Spitzentreffen der norddeutschen Gewerkschaften soll Anfang 2025 stattfinden.

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