Gu­te Aus­bil­dung braucht gu­te Be­din­gun­gen

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Ordnungsnummer PM 023

Am 1. August beginnen wieder tausende junge Menschen in Hamburg ihre berufliche Ausbildung. Für Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla ist das ein Anlass an die Ergebnisse des DGB-Ausbildungsreports 2024 zu erinnern: „Für viele Jugendliche beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt – und das ist ein Grund zur Freude. Doch die Freude darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hamburg beim Thema Ausbildung noch erhebliche Defizite hat: Zu viele Jugendliche bleiben ohne Ausbildungsplatz, zu viele Ausbildungen erfüllen nicht die notwendigen Qualitätsstandards. Das hat der DGB-Ausbildungsreport 2024 deutlich gezeigt.“

Seit über zehn Jahren erhebt die DGB-Jugend mit einer repräsentativen Studie die Ausbildungsbedingungen in Hamburg. Auch 2024 wies der Report auf, wo dringend nachgebessert werden muss:

Mehr als ein Drittel der Befragten (34,7 Prozent) muss regelmäßig Überstunden leisten – ein klarer Verstoß gegen das Berufsbildungsgesetz.
Fast die Hälfte (45 Prozent) der Auszubildenden im dritten Lehrjahr weiß nicht, ob sie übernommen wird.
Über ein Viertel (26,7 Prozent) bewertet die Vorbereitung auf digitale Anforderungen durch den Ausbildungsbetrieb nur mit „ausreichend“ oder „mangelhaft“.
„Die Ergebnisse des DGB-Ausbildungsreports zeigen: Ausbildungsqualität ist kein Selbstläufer. Hier braucht es mehr Verantwortung in den Betrieben“, betont Wiebke Oetken, Bezirksjugendsekretärin. „Wir fordern eine konsequente Stärkung der dualen Ausbildung – mit Fokus auf Qualität und Zukunftsfähigkeit. Um dem Fachkräftebedarf etwas entgegenzusetzen, geht es nicht nur um Masse, sondern um Klasse – wir brauchen in Hamburg eine qualitativ gute Ausbildung und klare Übernahmeperspektiven. Viele Auszubildende berichten bis ins dritte Ausbildungsjahr von fehlenden Übernahmezusagen – das passt nicht zum Wehklagen der Hamburger Betriebe. Wer Fachkräfte braucht, muss sie gut ausbilden und dann auch eine Perspektive bieten“, so Oetken. Die Bezirksjugendsekretärin wendet sich auch an die Auszubildenden: „Wenn in eurer Ausbildung etwas schiefläuft, dann sind die Gewerkschaften eure Ansprechpartner und unterstützen euch dabei, eure Rechte im Betrieb wahrzunehmen und durchzusetzen.“

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