Hände weg vom 8-Stunden-Tag

Datum

Ordnungsnummer PM 017

Die Bundesregierung will den 8-Stunden-Tag abschaffen und die maximale Arbeitszeit pro Tag verlängern. Sie nennt das “Flexibilität” und “Vereinbarkeit”. Wir nennen das: Rückschritt auf Kosten der Arbeitnehmer*innen. Mit Symbolpolitik sollen die strukturellen Ursachen der Wirtschaftsflaute den Arbeitnehmer*innen in die Schuhe geschoben werden. Dabei löst die Verlängerung der täglichen Höchstarbeitszeit keines der aktuellen Probleme der deutschen Wirtschaft. 

Die Beschäftigten sind fleißig und leisten bereits zahlreiche Überstunden, oft bis an die Belastungsgrenze. Außerdem gibt es flexible Gestaltungsmöglichkeiten, die in Tarifverträgen zwischen Arbeitgebern und uns Gewerkschaften gemeinsam vereinbart werden. 

Der 8-Stunden-Tag ist eine gewerkschaftliche und auch gesellschaftliche Errungenschaft wie der freie Samstag oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Deshalb protestieren wir gegen diesen Rückschritt. 
 

8-Stunden-Tag abschaffen?
Nicht mit uns!

Maximale Arbeitszeit pro Tag: Was die Beschäftigten tatsächlich wollen
Die Regierung und Arbeitgeber versprechen mit einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit "mehr Flexibilität" und "bessere Vereinbarkeit" für Beschäftigte. Doch die sehen das anders, wie unsere repräsentative Umfrage unter Arbeitnehmer*innen zeigt: 

  • 72 Prozent möchten maximal 8 Stunden am Tag arbeiten.
  • 98 Prozent wollen weniger als 10 Stunden täglich arbeiten.
  • 95 Prozent wollen ihren Arbeitstag bis 18 Uhr beenden.

Besonders deutlich wird der Widerspruch bei Eltern: 97 Prozent derjenigen, die häufig nach 19 Uhr weiterarbeiten müssen, möchten ihren Arbeitstag vor 19 Uhr beenden. Sie brauchen Planbarkeit für Familie und Kinderbetreuung – keine 13-Stunden-Schichten.

Kein Wunder, denn lange Arbeitszeiten machen nachweislich krank! Arbeitsunfälle, Herzinfarkte, Schlaganfälle und psychische Erkrankungen sind die Folge. 

Und die beschworene “Flexibilität”? Die liegt im Zweifel allein beim Arbeitgeber. Er bestimmt, wann die bis zu 13 Stunden gearbeitet werden – nicht die Beschäftigten. Echte Flexibilität und Vereinbarkeit sehen anders aus. 


Arbeitszeitgesetz schützt -
deshalb muss der 8-Stunden-Tag bleiben

Das Arbeitszeitgesetz bietet bereits alle notwendige Flexibilität. Schon heute sind beispielsweise 10 Stunden täglich, 60 Wochenstunden oder Arbeit an 6 Tagen möglich bei Einhaltung der Pausenzeiten. 

Zusätzlich verhandeln wir Gewerkschaften in Tarifverträgen seit 75 Jahren erfolgreich passgenaue Lösungen mit unterschiedlichen Branchen – von verkürzten Ruhezeiten bis zu Bereitschaftsdiensten.

Doch rund die Hälfte aller Beschäftigten profitiert aufgrund von Tarifflucht nicht von Tarifverträgen. Für sie ist das Arbeitszeitgesetz der einzig verlässliche Schutzrahmen. Sie haben wenig Einfluss auf ihre Arbeitszeiten. Eine wöchentliche Höchstarbeitszeit würde genau diese Menschen am härtesten treffen: Paketauslieferer, Pflegekräfte, Beschäftigte in der Gastronomie könnten zu 13-Stunden-Schichten gedrängt werden.

Beschäftigte brauchen: 

  • Planbarkeit statt Verfügbarkeit.
  • Verlässliche Dienstpläne statt kurzfristige Änderungen.
  • Mitbestimmung im Betrieb statt Fremdbestimmung.

Der 8-Stunden-Tag ist eine hart erkämpfte Errungenschaft von uns Gewerkschaften für unsere Gesellschaft. Ist er einmal abgeschafft, bekommen wir so schnell nicht wieder. Deshalb verteidigen wir das Arbeitszeitgesetz!


Mach mit!
Gemeinsam für den 8-Stunden-Tag

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