Im­mer we­ni­ger Aus­bil­dungs­plät­ze in Ham­burg

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Ordnungsnummer PM 021

Das betriebliche Ausbildungsplatzangebot ist im Juni in Hamburg erneut gesunken, das zeigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

„Demnach stehen jungen Menschen sieben Prozent bzw. 673 Ausbildungsplätze weniger zur Verfügung als zum entsprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Die Zahl der Ausbildungsangebote in Hamburg bleibt somit weiter unter dem Vor-Corona-Niveau. 2019 standen zum gleichen Zeitpunkt rund 1.500 Plätze mehr zur Berufswahl zur Verfügung“, sagt Wiebke Oetken, Bezirksjugendsekretärin des DGB Nord.

„Immer mehr Betriebe stehlen sich inzwischen komplett aus der Verantwortung und beteiligen sich überhaupt nicht mehr an der Ausbildung junger Menschen. Das passt nicht zusammen mit dem Fachkräftebedarf, den die Unternehmen vermelden. Für uns ist die duale Ausbildung ein gesellschaftliches Versprechen: auf Teilhabe, Qualifikation und ein gutes Leben mit guter Arbeit. Dieses Versprechen müssen wir gemeinsam einlösen – Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften. Deswegen fordern wir einen umlagefinanzierten Ausbildungsfonds, in den die nicht-ausbildenden Unternehmen einzahlen und damit die Ausbildungsarbeit der ausbildenden Betriebe unterstützen“, sagt Tanja Chawla, Vorsitzende des DGB Hamburg.

„Vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs der Hamburger Betriebe ist nicht nachvollziehbar, dass sowohl die Ausbildungsbetriebsquote als auch die Ausbildungsquote in Hamburg mit Abstand die niedrigste in Westdeutschland ist. Wer morgen Fachkräfte will, muss heute gut ausbilden. Ausbildung braucht Verlässlichkeit, Qualität und eine Perspektive für junge Menschen. Das ist auch ein Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit in unserer Stadt“, appelliert Bezirksjugendsekretärin Wiebke Oetken.

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