In­ter­na­tio­na­ler Frau­en­tag und Equal Pay Day

Laura Pooth, Vorsitzende DGB Nord, fordert mehr Investitionen in Gleichstellung

Datum

Ordnungsnummer PM 007

Zum Internationalen Frauentag und zum Equal Pay Day appelliert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Nord an die neue Bundesregierung mehr in Gleichstellung zu investieren.

Laura Pooth, Vorsitzende DGB Nord: „Die neue Regierung muss jetzt handeln. Machen Sie, was nötig ist! Beseitigen Sie Strukturen, die Frauen benachteiligen. Investieren Sie in Gleichstellung!“

Der DGB Nord kritisiert den auf rund ein Drittel gesunkenen Frauenanteil im Bundestag. „Wo Frauen vorher schon unterrepräsentiert waren, bröckelt die Gestaltungsmöglichkeit von Frauen nun noch mehr. Wo Entscheidungen getroffen werden, darf die weibliche Perspektive nicht fehlen“, so Laura Pooth.

Mit Blick auf den Gender Pay Gap, der Entgeltdifferenz zwischen Männern und Frauen, sieht der DGB eine positive Entwicklung. Erstmals seit vier Jahren ist die Lohnlücke von 18 auf 16 Prozent gesunken. Die Ursachen sieht Pooth insbesondere in der Erhöhung des Mindestlohnes, von dem besonders Frauen profitieren und in den sehr guten Tarifabschlüssen der Gewerkschaften in der Gesundheitsbranche und im Öffentlichen Dienst. „Die Verringerung der Lohnlücke ist aber kein Grund zum Jubeln. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit muss selbstverständlich sein“, so Pooth. Sie appelliert an die Politik: „Unterstützen sie die Frauen und setzen Sie die EU-Entgelttransparenzrichtlinie vollständig um. Entgelttransparenz sorgt für faire Löhne.“

Aktuellen Handlungsbedarf sieht der DGB Nord auch in der Umsetzung der vielbeachteten Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts im Dezember des vergangenen Jahres. Demnach stehen Teilzeitkräften Überstundenzuschläge zu, sobald sie ihre individuell vereinbarte Arbeitszeit überschreiten.

Laura Pooth: „Es ist eine ungerechte Benachteiligung von Frauen, wenn Überstundenzuschläge für Teilzeitkräfte erst dann gezahlt werden, wenn sie die reguläre Arbeitszeit von Vollzeitkräften überschreiten. Jetzt geht es darum das Urteil des BAG zügig umzusetzen, die strukturelle Benachteiligung von Frauen zu beseitigen und somit die Lohnlücke zu verringen.“

Ein weiteres Handlungsfeld sieht der DGB bei der gerechten Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit. Frauen übernehmen nach wie vor den Löwenanteil der unbezahlten Haus- und Betreuungsarbeit. In diesem Zusammenhang erteilt Laura Pooth dem Vorschlag des Präsidenten des Ifo Institutes, Clemens Fuest, das Elterngeld zu Gunsten der Rüstung zu streichen, eine klare Abfuhr.

„Das Elterngeld ist die Grundlage dafür, dass Paare sich die Erwerbs- und Sorgearbeit nach der Geburt des Kindes fair aufteilen können. Vielmehr bedarf es finanzielle Anreize für eine paritätische Aufteilung der Elterngeldmonate“, so Pooth. „Auch die zehntägige bezahlte Freistellung für Väter nach der Geburt eines Kindes ist längst überfällig.“

 

Im DGB Bezirk Nord finden anlässlich des Internationalen Frauentages und des Equal Pay Days zahlreiche Veranstaltungen statt.  (siehe Anlage)

Besonders hinweisen möchten wir auf folgende Veranstaltungen:

7. März, Equal Pay Day Tour mit Stationen in Rostock, Schwerin und Boizenburg, organisiert vom Aktionsbündnis MV Equal Pay Day -

6. März Kiel, FLINTA*Silvesterparty - Anstoßen auf das neue (Frauen-) Jahr

7. März Hamburg, WarmUp zum Internationalen Frauentag am Equal Pay Day 2025

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