DGB Nord fordert schnelle Umsetzung des Gewalthilfegesetzes

Datum

Ordnungsnummer PM 076

Dachzeile Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Immer mehr Frauen sind von Gewalt betroffen – die Zahlen steigen alarmierend. „Der Schutz von gewaltbetroffenen Frauen muss dringend ausgebaut werden“, fordert Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord

Jeden zweiten Tag wird eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet. Alle drei Minuten wird eine Frau Opfer häuslicher Gewalt (BKA Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2023). 

Trotz dieser Zahlen gibt es bei den Hilfsangeboten und ihrer Finanzierung weiterhin große Lücken: Es fehlen immer noch Plätze in Frauenhäusern. “Zwar haben Betroffene gesetzlich Anspruch auf Schutz und Unterstützung, doch die Realität sieht oft anders aus. Dringend notwendige Verbesserungen kommen nur im Schneckentempo voran”, kritisiert die Gewerkschafterin. 

Noch immer ist die Finanzierung von Frauenhäusern von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Viele Einrichtungen sind auf Spenden angewiesen, und in einigen Ländern müssen Frauen, die keine Sozialleistungen erhalten, ihren Aufenthalt sogar teilweise selbst bezahlen. 

„Ob Frauen Schutz finden, darf weder vom Wohnort noch vom Einkommen abhängen“, so Pooth. „Frauenhäuser und Beratungsangebote müssen überall in Schleswig-Holstein sicher und gut zugänglich sein.“ 

Der DGB Nord fordert deshalb, das Gewalthilfegesetz schnell und vollständig umzusetzen und das gesamte Hilfesystem verlässlich zu finanzieren – von Frauenhäusern und Schutzwohnungen bis zu Beratungsstellen, Interventionsstellen und der Täterarbeit.  

Der DGB begrüßt, dass 30 Millionen Euro aus dem Sondervermögen in SH speziell für den Ausbau und die Förderung der Frauenhäuser vorgesehen ist.  „Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen sollte die Landesregierung ein deutliches Zeichen setzen und Tempo machen. Bis 2027 müssen überall ausreichend Schutzplätze und Beratungsangebote für betroffene Frauen und ihre Kinder verfügbar sein“, so Pooth.

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