Kei­nen Min­dest­lohn zwei­ter Klas­se. 120.000 Men­schen in M-V wür­den pro­fi­tie­ren

Datum

Ordnungsnummer PM 031

Scharfe Kritik übt Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord, an den Forderungen nach einem geringeren Mindestlohn für Erntehelfer*innen.

„Wir brauchen einen armutsfesten Mindestlohn von 15 Euro, und zwar für alle! Die Arbeit von Erntehelfer*innen ist genauso viel wert wie die von anderen. So schaffen wir eine Zweiklassengesellschaft, das ist völlig inakzeptabel,“ so Pooth

In Mecklenburg-Vorpommern würden nach Berechnungen des DGB Nord rund 120.000 Menschen von einer Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro profitieren.

Pooth: „Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Energiepreise bietet ein höherer Mindestlohn finanziellen Schutz für Haushalte mit niedrigen Einkommen. Diese Menschen brauchen dringend spürbare Entlastung.“  

Die Forderung nach einem Mindestlohn von 15 Euro sei ja nicht aus der Luft gegriffen, so Pooth weiter. „Er bezieht sich auf die EU-Mindestlohnrichtlinie und die orientiert sich am Referenzwert von 60 Prozent des Medianlohns von Vollzeitbeschäftigten. Das sind im kommenden Jahr rund 15 Euro pro Stunde.“

Wenn es für viele Betriebe immer schwieriger sei, Erntehelfer*innen zu finden, zeige das doch nur, dass die Attraktivität dieser Arbeit steigen müsse. Und das ginge am besten über höhere Löhne, so Pooth abschließend. 

Die Mindestlohnkommission entscheidet voraussichtlich Ende Juni über die gesetzliche Höhe ab dem 1. Januar 2026.

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