DGB-Vorsitzende Tanja Chawla warnt: „Frauen tragen dadurch ein deutlich höheres Armutsrisiko. Ein Hebel, um die Lohnlücke deutlich zu verringern, sind Tarifverträge, denn Frauen verdienen in tarifgebundenen Betrieben durchschnittlich 3,70 Euro pro Stunde mehr als Frauen in nicht tarifgebundenen Betrieben. Mit einem starken Tariftreuegesetz kann der Hamburger Senat hier echte Verbesserungen schaffen. Auch das gleichstellungspolitische Rahmenprogramm in Hamburg muss auf die Gender Pay Gap wirksame Antworten bieten.“
Der DGB Hamburg erwartet zudem vom künftigen Hamburger Senat, dass er sich auch auf Bundesebene z.B. im Bundesrat für die Belange von Frauen starkmacht, so Chawla. „Das heißt: Mehr Geld ins System. Damit Kitas und Ganztagsschulen ausgebaut und die Beschäftigten dort gute Arbeit und gerechte Löhne haben. Gerade die schlechtere Bezahlung in den frauendominierten Berufen und Branchen verursacht einen großen Teil der Entgeltlücke. Bestehende Fehlanreize im Steuer- und Sozialrecht müssen beseitigt und es muss grundsätzlich mehr für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie getan werden. Darüber hinaus braucht es eine Novellierung des Entgelttransparenzgesetzes und die Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, damit der Prekarität in diesem Bereich ein Ende gesetzt wird. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit muss endlich durchgesetzt werden.“
WarmUp zum Internationalen Frauentag: 7. März, Einlass: 17.30 Uhr, Beginn: 18.00 Uhr, Musiksaal des Gewerkschaftshauses, Besenbinderhof 57A
Der DGB Hamburg veranstaltet am Equal Pay Day ein WarmUp zum internationalen Frauentag. Hierzu sind alle Feministinnen der Stadt eingeladen. Auf dem Programm steht unter anderem ein gleichstellungspolitischer Polit-Talk von und mit Tanja Chawla (Vorsitzende des DGB Hamburg), Dr. Melanie Leonhard (SPD) und Katharina Fegebank (DIE GRÜNEN).