Loh­n­ent­wick­lung in Ham­burg – Ta­rif­bin­dung muss drin­gend stei­gen

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Ordnungsnummer PM 015

In Hamburg sind die Reallöhne der Beschäftigten im 1. Quartal 2025 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen, das zeigen neue Daten von Statistik Nord. Die sogenannten Nominallöhne (ohne Berücksichtigung der Preisentwicklungen) der Hamburger Beschäftigten stiegen um 3,8 Prozent – der schwächste Anstieg seit dem vierten Quartal 2022.

Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla dazu: „Die vergleichsweise schwache Nominallohnentwicklung ist darauf zurückzuführen, dass in Hamburg zu wenig Menschen von einem Tarifvertrag profitieren. Nicht einmal die Hälfte der Hamburger Beschäftigten arbeitet in einem tarifgebundenen Betrieb. Seit Jahren sehen wir eine Tendenz zur Tarifflucht bei den Arbeitgebern. Dabei bieten Tarifverträge die Sicherheiten, die es in schwierigen Zeiten so dringend braucht: Mit Tarifvertrag haben Beschäftigte mehr im Portemonnaie. Das schafft soziale Sicherheit und wirkt der sozialen Spaltung in unserer Stadt entgegen. Mit Blick auf den wachsenden Fachkräftebedarf ist die geringe Tarifbindung überdies ein erheblicher Standortnachteil.“

Zur Stärkung der Tarifbindung müsse nun endlich ein Hamburger Tariftreuegesetz eingeführt werden, so Chawla. „Tariftreue meint, dass öffentliche Aufträge nur Unternehmen ausführen dürfen, die Tarifverträge anwenden. Dies stärkt den Wettbewerb über Qualität und verhindert, dass tarifgebundene Unternehmen einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Unternehmen haben, die Lohndumping betreiben. Die Beschäftigten in Hamburg verdienen Sicherheit und faire Löhne. Der Hamburger Senat muss jetzt umgehend liefern!“, fordert Chawla.

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