Min­dest­lohn­er­hö­hung: Kla­res Lohn­plus für vie­le Be­schäf­tig­te

Kontrollen müssen ausgeweitet werden

Datum

Ordnungsnummer PM 033

Zur heutigen Entscheidung der Mindestlohnkommission sagt Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord: 

„Mit diesem Kompromiss sorgt die Kommission für ein deutliches Lohnplus für Beschäftigte mit geringen Löhnen. Das ist eine wichtige Entlastung, von der bundesweit rund sechs Millionen Menschen profitieren. In Schleswig-Holstein sind es etwa 220.000 und in Mecklenburg-Vorpommern 120.000. Vollzeitbeschäftigte mit Mindestlohn haben damit ab Januar 2026 pro Monat rund 190 Euro brutto mehr in der Tasche. Im zweiten Jahr, in 2027, ergibt sich ein monatliches Plus von brutto 310 Euro im Vergleich zu heute. 

Wenn es nach manchen Arbeitgebern gegangen wäre, hätte es am besten gar keine Erhöhung oder in bestimmten Branchen Ausnahmen gegeben. Vor diesem Hintergrund ist das Ergebnis eine spürbare Verbesserung für viele Menschen. 

Wichtig ist, dass der Mindestlohn künftig noch stärker und zielgenauer kontrolliert wird. Die Trickserei von Arbeitgeber*innen, um den Mindestlohn zu umgehen, muss aufhören. Dafür sollte die Finanzkontrolle Schwarzarbeit stark aufgestellt werden. 

Nach der Entscheidung zum Mindestlohn ist aber vor einem bundesweiten Tariftreue- und Vergabegesetz: Das brauchen wir, damit noch mehr Beschäftigte unter einen Tarifvertrag fallen. Der Mindestlohn darf immer nur die unterste Haltelinie sein. Eine höhere Tarifbindung ist das eigentliche Ziel.“

Hintergrund

Die unabhängige Mindestlohnkommission hat sich auf einen höheren Mindestlohn geeinigt. Nach langen Verhandlungen haben die Sozialpartner einem Vermittlungsvorschlag der Vorsitzenden der Mindestlohnkommission zugestimmt und damit eine Erhöhung in zwei Stufen vereinbart. Demnach soll der gesetzliche Mindestlohn zum 1.1.2026 um 1,08 Euro auf 13,90 Euro steigen. In einem zweiten Schritt sind ab 1.1.2027 dann 70 Cent mehr, also 14,60 Euro vorgesehen.

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