MMin­dest­lohn­kom­mis­sion: Rund ein Sieb­tel der Be­schäf­tig­ten in Ham­burg wür­de un­mit­tel­bar von 15 Eu­ro Min­dest­lohn pro­fi­tie­ren

Datum

Ordnungsnummer PM 016

Am 30. Juni wird die Mindestlohnkommission ihren Beschluss zur Höhe des gesetzlichen Mindestlohns für die Jahre 2026 und 2027 fassen.

Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla macht deutlich: „Wir müssen endlich die Menschen in den Blick nehmen, die trotz Arbeit wenig Einkommen haben – manchmal zu wenig, um davon zu leben. Deswegen werden sich die Gewerkschaften in der Mindestlohnkommission dafür einsetzen, dass die Lohnuntergrenze spürbar steigt. Unser Maßstab ist die EU-Mindestlohnrichtlinie. Sie sieht einen Mindestlohn von 60 Prozent des Medianlohns bei Vollzeitbeschäftigten vor – das würde aktuell einem Mindestlohn von etwa 15 Euro entsprechen.“

Laut Statistik Nord verdienten im April 2024 rund 150.000 Beschäftigte in Hamburg weniger als 13,79 Euro brutto pro Stunde. Das bedeutet, dass mehr als 14 Prozent der Beschäftigten Hamburger*innen unmittelbar von einer Erhöhung des Mindestlohns auf rund 15 Euro profitieren würden.

Tanja Chawla betont: „Mit einer Anhebung auf rund 15 Euro pro Stunde lässt sich die Kaufkraft der Beschäftigten sichern – und den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten der letzten Jahre wirksam begegnen.“
Die letzte Erhöhung sei diesem Anspruch nicht gerecht geworden, kritisiert sie: „Sie wurde gegen das Votum der Gewerkschaften beschlossen und blieb hinter dem notwendigen Niveau zurück.“

Besonders problematisch sei, so Chawla weiter, dass Menschen trotz Vollzeitarbeit als „Aufstocker“ auf staatliche Unterstützung angewiesen seien, „um Miete, Energiekosten oder Lebensmittel bezahlen zu können. Das ist nicht akzeptabel – und das sieht auch eine breite Mehrheit der Bevölkerung so.“

Laut einer aktuellen forsa-Umfrage sprechen sich 66 Prozent der Deutschen für einen Mindestlohn von 15 Euro aus.

zurück