Ein deutliches Signal haben die 100 Delegierten der DGB Nord Bezirkskonferenz heute in Lübeck gesetzt: "Die Gewerkschaften im Norden stehen für einen starken Sozialstaat, faire Arbeits- und Lebensbedingungen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie treiben eine zukunftsfähige Industriepolitik voran, sichern Aus- und Weiterbildung und sind ein Stabilitätsanker in wirtschaftlich und sozial herausfordernden Zeiten. Die Gewerkschaften wollen dafür sorgen, dass alle Menschen im Norden Sicherheit und Perspektiven für ein gutes Leben haben", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Unter dem Motto “Rote Karte dem Kahlschlag” kündigen DGB und Gewerkschaften in den kommenden Monaten eine Kampagne und lautstarke Proteste gegen den Sozialabbau an: “Während die Angriffe auf soziale Sicherungssysteme zunehmen, werden die Märchen von der ‘sozialen Hängematte’ und einem ‘aufgeblähten Sozialstaat’, den wir uns ‘nicht mehr leisten können’, wieder laut. Aber diese Erzählungen sind nichts weiter als Klassenkampf von oben. Dem stellen wir uns entgegen”, heißt es in einem Aufruf.
Mit zahlreichen Aktionen wehrten sich die Delegierten während der Konferenz zudem gegen die geplanten Änderungen des Arbeitszeitgesetzes: Schauspieler*innen, als „Graue Herren“ verkleidet (Figuren aus der Geschichte “Momo” von Michael Ende), zogen als “Zeitdiebe” durch die Reihen und machten so symbolisch darauf aufmerksam, das Beschäftigten Arbeitstage mit bis zu 13 Stunden drohen, wenn das Arbeitszeitgesetz geändert wird.
Laura Pooth überreichte dem Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther außerdem eine besondere Wanduhr als Erinnerung daran, was überlange Arbeitstage für Beschäftigte bedeuten. Günther hatte sich mit der Landesregierung in Schleswig-Holstein noch vor der bundesweiten Debatte dafür stark gemacht, das Arbeitszeitgesetz zu ändern.
Weiterhin diskutieren die Delegierten unter anderem Anträge wie „In Soziale Sicherheit und Daseinsvorsorge investieren“, „Den sozial-ökologischen Wandel im Norden gestalten”, „Einen handlungsfähigen öffentlichen Dienst sichern“ und „Gute Arbeit, Aus- und Weiterbildung für die Zukunft sichern.“