Laura Pooth, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Nord betont den Erfolg des Deutschlandtickets: „Für viele Beschäftigte und Auszubildende, die täglich pendeln, ist das Deutschlandticket ein riesiger Gewinn. Vor seiner Einführung war es ein mühsames Unterfangen, sich durch unübersichtliche Tarifdschungel zu kämpfen und mehrere Fahrkarten zu kaufen. Mit 2,4 Millionen verkauften Deutschlandtickets allein in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2024 zeigt sich deutlich, wie sehr dieses Angebot angenommen wird.“
Vor der wiederkehrenden Debatte um die Finanzierung des Deutschlandtickets kritisiert die Gewerkschafterin jedoch die fehlende langfristige Perspektive in der Verkehrspolitik. Sie fordert den Bund zu klaren Zusagen auf, um den Ausbau sowie die dauerhafte Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs – insbesondere des Deutschlandtickets – sicherzustellen: “Die Nahverkehrsunternehmen dürfen bei Ausbau und Finanzierung nicht hinten runterfallen und müssen auch von den Einnahmen durch das Deutschlandticket profitieren. Nur so können sie ihre Angebote nachhaltig sichern und ausbauen.”
„Statt Kürzungen brauchen wir massive Investitionen in ein flächendeckendes und barrierefreies Nahverkehrsangebot – besonders in ländlichen Regionen. Bezahlbare und klimafreundliche Mobilität darf nicht Jahr für Jahr zur politischen Verhandlungsmasse werden. Wer das Deutschlandticket sichern will, muss auch die Mittel dauerhaft absichern – alles andere gefährdet das Vertrauen der Menschen in die Verlässlichkeit von Politik und die Verkehrswende“, so Pooth.
Hinweis:
Der DGB Kreisvorstand Ludwigslust-Parchim hat 2022 in einer Online-Befragung die Mobilität und Arbeitswege von 450 Beschäftigten im Landkreis untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine starke Abhängigkeit vom Auto aufgrund eines unzureichenden und unattraktiven ÖPNV-Angebots, insbesondere im ländlichen Raum. Der DGB leitet davon klare Forderungen für einen substanziellen Ausbau, bedarfsgerechte Rufbusse, gute Jobticket-Angebote und eine bessere Nutzung des Deutschlandtickets ab, um die Verkehrswende mit und für die Beschäftigten voranzubringen.