"Wer bei den Kur­zen kürz­t, zahlt spä­ter drauf"

Demonstration „MV bleibt sozial"

Datum

Ordnungsnummer PM 067

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord (DGB Nord) und seine Mitgliedsgewerkschaften Erziehung Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern  (GEW MV) sowie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) rufen anlässlich der heutigen Demonstration "MV bleibt sozial!" zur Solidarität mit den Jüngsten unserer Gesellschaft sowie den ca. 13.500 Beschäftigten in der Kindertagesförderung auf. Die Landesregierung fordern sie auf, Gesetzesvorhaben zur Kindertagesförderung zu verbessern. 

Die im Sommer bekannt gewordenen Pläne des Landes sehen für Kitas, Horte und Einrichtungen der Jugendhilfe Sparmaßnahmen vor, gegen die sich die Gewerkschaften vehement aussprechen. 

Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord: „Die Beitragsfreiheit und die hohe Betreuungsquote sichern den Eltern die wichtige Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zu einer guten Kita-Betreuung gehören aber unbedingt auch gute Arbeitsbedingungen. So steigern wir die Qualität der Arbeit und sorgen für beste Bildung für die Kinder.“ 

Die GEW-Landesvorsitzenden Ulrike von Malottki und Sandra Astáras machen deutlich: "Wer bei den Kurzen kürzt, zahlt später drauf. Schon heute stehen die Kita-Träger wegen der sinkenden Kinderzahlen unter Druck. Die geplante Gesetzesänderung macht ihnen den wirtschaftlichen Betrieb insbesondere von kleineren Einrichtungen nahezu unmöglich. Wir fordern, dass das Land sich - ebenso wie zu den kleinen Schulen - auch zu den kleinen Kitas bekennt. Außerdem soll das Land ermöglichen, dass die Träger kein Personal kündigen müssen. Wir dürfen die Fehler der 90er Jahre nicht wiederholen. Wir brauchen einen Zukunftsplan Kita - Jetzt!" 

Christian Wölm, bei ver.di Nord zuständig für Kitas und die Soziale Arbeit fügt hinzu: "Die Landesregierung muss Passagen aus dem Haushaltsbegleitgesetz, welches auch das KiFöG ändert, schlichtweg streichen. Sie führen dazu, dass die Tarifautonomie angetastet wird und erschweren, nicht erleichtern, dass Tarifverträge refinanziert werden, also auch mehr Geld bei der Beschäftigten in den Kitas ankommt“, so Wölm. „Die geplante Bedarfserhebung darf außerdem nicht zu weniger Personal führen. Die sinkenden Kinderzahlen sind auch eine Chance, quasi eine Bildungsrendite, für die Kinder, das Personal und das System der Kindertagesförderung als solches“, erklärt Wölm abschließend. 

Zur heutigen Demonstration hatten die Freien Träger nach Schwerin aufgerufen.

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