DGB Nord: Arbeitszeitgesetz bietet genügend Möglichkeiten der Flexibilisierung
Die DGB Nord-Vorsitzende Laura Pooth hat sich gegen die Pläne von Wirtschaftsminister Madsen ausgesprochen, das Arbeitszeitgesetz aufzuweichen und künftig bis zu elf Stunden am Tag arbeiten zulassen.
„Das Arbeitszeitgesetz bietet bereits genügend Möglichkeiten der Flexibilisierung von Arbeitszeiten, selbst eine 40-Stunden-Woche auf 4 Tage zu verteilen ist – anders als manchmal behauptet wird - bereits mit der geltenden Gesetzeslage theoretisch zulässig. Das ist jedoch alles andere als sinnvoll“, so die Gewerkschafterin.
„Die Wege zur Arbeitsstelle werden immer länger und wer 11 Stunden am Tag arbeitet, kommt mit Pausen und Arbeitsweg schnell auf 13 Stunden oder gar mehr. Das hat dann nichts mit einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu tun und das wollen Arbeitnehmer*innen auch nicht. Die Arbeitszeitwünsche von Beschäftigten sind sehr unterschiedlich und verändern sich in der Regel im Lebensverlauf. Deshalb wollen sie die Möglichkeit haben, ihre Arbeitszeiten freier mitzugestalten – aber mit klaren Grenzen zum Schutz der Gesundheit. Es fehlt also nicht an einer gesetzlichen Regelung, sondern an der betrieblichen Umsetzung flexibler Arbeitszeitmodelle im Sinne der Beschäftigten.
Eine Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit über 8 Stunden hinaus erhöht hingegen das Unfall- und Gesundheitsrisiko deutlich. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu sind eindeutig. Wer also eine Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes durch eine Erhöhung der Tageshöchstarbeitszeitgrenze fordert, gefährdet damit nachweislich die Gesundheit von Arbeitnehmer*innen.
Das ist aus Sicht der Beschäftigten nicht hinnehmbar aber auch mit Blick auf die Fachkräftesicherung absolut fahrlässig.“