Weiterbildung

Weiterbildung bringt uns voran: beruflich, persönlich und gesellschaftlich

Sich weiterbilden: Es lohnt sich!

Digitalisierung , Mobilitätswende, Klimaschutz : Anforderungen und Aufgaben im Berufsleben vieler Menschen ändern sich. Weiterbildung unterstützt dabei, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Viele aber fragen sich: Kann ich mir das leisten? Wer trägt die Kosten für eine Weiterbildung? Welche Arten von Weiterbildung gibt es? Ist mein Arbeitgeber verpflichtet, Bildungsurlaub  zu gewähren? 

Welche Möglichkeit für Weiterbildungen gibt es?

Wer beruflich durchstarten will, hat diverse Möglichkeiten: von der Umschulung über den Lehrgang, bis hin zum Meister- oder Sprachkurs. Wir unterscheiden zwischen betrieblicher und beruflicher Weiterbildung: 

  • Betriebliche Weiterbildung: Sie hilft Beschäftigten, alle betrieblichen Arbeitsanforderungen zu bewältigen und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Beispiel: In der Firma wird auf eine neue Software umgestellt oder es werden neue Maschinen angeschafft.
  • Dafür sind Unternehmen selbst verantwortlich. Betriebs- und Personalräte haben hier Mitbestimmungsrechte und können das Weiterbildungsangebot mitgestalten.
  • Berufliche Weiterbildung: Diese dient der Fortbildung im eigenen Beruf in Form einer Zusatz- oder Weiterbildungsqualifikation, meist verbunden mit einem Abschluss. Beispiel: Wenn Elektriker*innen lernen, wie Photovoltaik-Anlagen richtig in Betrieb genommen werden.
  • Berufliche Weiterbildungen fördern die Karriere, helfen bei der beruflichen Neuorientierung oder einem beruflichen Umstieg. Arbeitslosen bieten berufliche Weiterbildungen die Chance, den Anschluss an den Arbeitsmarkt zu schaffen und ihre Qualifikation bis hin zum Erwerb eines Berufsabschlusses zu verbessern.

Unsere Ansprechpartner*innen

Marco Kiepke

Marco Kiepke

Abteilungsleiter

Weiterbildung für alle! Jederzeit!

Wir als DGB fordern, jede*r soll ein Recht auf Weiterbildung haben. Doch das allein reicht nicht.

 

Es braucht kluge Rahmenbedingungen, die dafür sorgen, dass alle genügend Zeit, den gleichen Zugang und ausreichend finanzielle Unterstützung bei einer Weiterbildung erhalten. Denn das erhöht nicht nur die Chancengleichheit, sondern auch die Durchlässigkeit auf sozialer Ebene (von unten nach oben) sowie auf beruflicher Ebene (breiterer Tätigkeitsbereich).

 

Wir finden, das neue Weiterbildungsgesetz ist ein guter Anfang. Es muss aber noch einiges nachgebessert werden.

Unsere Forderungen für bessere Weiterbildungsmöglichkeiten

  • Recht auf Weiterbildung für alle:

    Wir fordern einen gesetzlichen Rechtsanspruch, der eine Weiterbildung garantiert – unabhängig von der Zustimmung des Arbeitgebers oder staatlichen Institutionen.

  • Einführung eines Freistellungsanspruches:

    Damit mehr Menschen an Weiterbildungen teilnehmen können, fordern wir einen Anspruch auf Freistellung für die Dauer einer Weiterbildung. 

  • Transparente Finanzierungsstruktur:

    Wir finden: Wer sich weiterbilden will, muss besser gefördert werden – ohne, dass finanzielle Einbußen entstehen. Für Arbeitslose oder Menschen, die ihren Abschluss nachholen, sollen Weiterbildungen kostenlos sein. Zu einer verbesserten finanziellen Förderung gehören für uns:

    - die Einführung der Bildungszeit und Bildungsteilzeit

    - die Ausweitung des Aufstieg-BaföG 

    die Verankerung der Weiterbildungsförderung etwa in Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträgen.

  • Erleichterter Zugang zu Weiterbildungen:

    Der Zugang zu Weiterbildungen soll erleichtert werden. Dafür müssen bürokratische Hürden abgebaut und die Mitbestimmung der Beschäftigten und Betriebsräte bei Weiterbildungen gestärkt werden. Dadurch sollen eigenständige Entwicklungswege gestärkt werden.

  • Berufserfahrung und ausländische Abschlüsse leichter anerkennen:

    Beschäftigte haben häufig bereits Berufserfahrung oder ausländische Abschlüsse. Beides muss durch Anerkennungs- und Validierungsverfahren besser sichtbar gemacht werden.

  • Mehr Transparenz über Weiterbildungsangebote und ein klarer Qualifikationsrahmen:

    Beschäftigte sollen eine bessere Übersicht bekommen, zum Beispiel durch Berufslaufbahnkonzepte, die Aus- und Weiterbildung verzahnen. Außerdem fordern wir für klare Regeln ein Gesetz zum Deutschen Qualifikationsrahmen.

Weiterbildung im Norden

Was bundesweit gilt, ist auch im Norden so: Zu wenig Menschen nutzen die Möglichkeit zu Qualifizierung und Weiterbildung. 

Gleichzeitig brauchen wir eine Stärkung der betrieblichen und außerbetrieblichen Weiterbildung, zum Beispiel durch

  • ein Recht auf Weiterbildung und Bildungsteilzeit
  • den Ausbau der Weiterbildungsberatung für Beschäftigte und Betriebs und Personalräte.

Hamburg: Weiterbildungsstrategie – und Weiterbildungsgesetz?!

Hamburgs Weiterbildungsstrategie ist ein erster Schritt, um Weiterbildung insgesamt aufzuwerten und dem dringenden Bedarf zur Qualifizierung und Ausbildung von benötigten Fachkräften gerecht zu werden. Die Forderung nach einem Weiterbildungsgesetz bleibt davon unbenommen.

Zusätzlich und zur vereinfachten Anwendbarkeit von Förderwegen sind sich die Sozialpartner einig, dass es wichtig ist, das Bewusstsein für betriebliche Weiterbildung auch in den Hamburger Betrieben zu schärfen und haben daher einen Projektansatz entwickelt, der die Weiterbildungskultur in Hamburger Betrieben stärkt und zukunftsfähig macht. Dabei stehen die Unternehmensleitung und die Beschäftigten auf Augenhöhe im Mittelpunkt der betrieblichen Weiterbildungsstrategien. 

Der unter den Schlagworten „Weiterbildungsmentor*innen“ und „Weiterbildungslots*innen“ bekannt gewordene Ansatz fördert die bestmögliche Umsetzung von Weiterbildung im Betrieb. 

Eine entsprechend mit Mitteln ausfinanzierte Grundlage ist Voraussetzung für die Projektumsetzung. Überdies braucht es eine proaktive Beratung für Minijobbende und deren Arbeitgebende, um das hier vorhandene Potenzial für den Arbeitsmarkt zu mobilisieren.

Mehr zum Thema beim DGB Hamburg.

Niemand darf verloren gehen
Demografie, Digitalisierung und der klimaneutrale Umbau der Industrie werden den Fachkräftebedarf weiter anheizen. Das Gebot der Stunde ist daher Fachkräftegewinnung und -sicherung auf allen Ebenen. In diesem Zusammenhang ist die berufliche Aus- und Weiterbildung von enormer Bedeutung.
Laura Pooth, Vorsitzende DGB Nord