Antikriegstag - Hamburger Gewerkschaften mahnen: Frieden statt Aufrüstung
Pressemitteilung30. August 2023
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Für eine friedliche Zukunft braucht es aktives Erinnern, klare Haltung gegen Krieg, Gewalt und das Gedenken an die Opfer von Gewaltherrschaft.
Frieden und Gedenken stehen für eine demokratische, menschenwürdige Gesellschaft, die aus der Geschichte lernt. Gedenken heißt: die Opfer von Krieg, Faschismus, Terror und rechter Gewalt sichtbar machen – damit ihr Schicksal nicht vergessen wird. Erinnerungskultur ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung für eine friedliche und gerechte Zukunft. Sie schafft Bewusstsein, stärkt Empathie und fordert zum Handeln auf. Frieden bedeutet mehr als Abwesenheit von Krieg: Er verlangt soziale Gerechtigkeit, internationale Solidarität, die Ächtung von Gewalt und das Engagement gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit. Eine starke Demokratie braucht Orte des Erinnerns, Bildung zur Geschichte und klare Haltung gegen Hass und Hetze. Wer Frieden erhalten will, muss Verantwortung übernehmen – im Alltag, in der Politik, im Betrieb und in der Gesellschaft.
Frieden braucht Erinnerung. Die Auseinandersetzung mit Krieg, Faschismus und Unrecht ist Grundlage einer wehrhaften Demokratie. Gedenkorte, Erinnerungsarbeit und historisch-politische Bildung müssen dauerhaft finanziert, geschützt und weiterentwickelt werden. Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, rassistischer und rechter Gewalt darf niemals zur symbolischen Pflichtübung verkommen. Es braucht lebendige Formen der Erinnerung – mit Beteiligung von Schulen, Gewerkschaften, Initiativen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Die Zahl antisemitischer, rassistischer und rechter Übergriffe steigt seit Jahren. Beratungsstellen wie empower und das Mobile Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (MBT) leisten unverzichtbare Arbeit – sie müssen finanziell abgesichert, ausgebaut und dauerhaft verstetigt werden. Gleichzeitig braucht es verlässliches Monitoring rechter Gewalt sowie niedrigschwellige Bildungs- und Präventionsarbeit. Polizei, Justiz, Schulen und öffentliche Einrichtungen müssen konsequent gegen menschenfeindliche Tendenzen vorgehen.
Friedenssicherung beginnt mit Aufklärung. Politische Bildung, die sich mit Antifaschismus, Antirassismus, Gleichstellung und gesellschaftlichem Zusammenhalt befasst, muss flächendeckend zugänglich und gut finanziert sein – ob in Schulen, Betrieben oder in der Erwachsenenbildung. Gerade junge Menschen brauchen Orte, an denen sie sich mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen können. Demokratiebildung darf kein Randthema sein – sie gehört ins Zentrum gesellschaftlicher Entwicklung.
Wer Frieden will, darf die Ursachen von Krieg, Vertreibung und Gewalt nicht ausblenden. Menschen fliehen vor autoritären Regimen, Klimakatastrophen, Ausbeutung und Krieg. Friedenspolitik heißt auch: Internationale Verantwortung übernehmen, faire Handelsbeziehungen fördern, Rüstungsexporte einschränken und globale Solidarität stärken. Hamburg muss sich auf Landes- und Bundesebene für eine humanitäre Asylpolitik und menschenrechtsbasierte Außenpolitik einsetzen.
Demokratie lebt vom Mitmachen. Zivilgesellschaftliches Engagement in Gedenk-, Friedens- oder Demokratieinitiativen braucht Schutz und Förderung – gegen finanzielle Kürzungen, politische Diffamierung oder rechte Einschüchterung. Es braucht sichere Räume für Diskussion, Kultur und Protest. Die Stadt muss sich klar an die Seite all jener stellen, die sich gegen Hass, Hetze und Ausgrenzung engagieren.
Friedenspolitik beginnt auch im Alltag – am Arbeitsplatz, in der Ausbildung, in öffentlichen Einrichtungen. Gewaltfreie Kommunikation, Umgang mit Konflikten, diskriminierungsfreie Teams und globale Verantwortung gehören zum Bildungsauftrag. Die öffentliche Hand und Unternehmen sollen gezielt Projekte und Fortbildungen fördern, die diese Themen aufgreifen – für ein Arbeitsumfeld, das respektvoll, solidarisch und friedensorientiert ist.
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