Viel zu wenige Menschen mit Behinderungen in Unternehmen in Hamburg
Pressemitteilung05. Mai 2025
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DGB/annastills/123rf.com
Arbeit zieht Arbeit nach sich!
Hamburg braucht Fachkräfte – in Kitas, Werkstätten, Pflegeeinrichtungen, der Industrie, auf dem Bau, in der Verwaltung. Kurz: in allen Bereichen. Doch um qualifizierte Menschen zu gewinnen und zu halten, reicht es nicht, an Symptomen herumzudoktern. Der DGB Hamburg setzt sich dafür ein, Zugänge zum Hamburger Arbeitsmarkt mit guten Arbeitsbedingungen, fairen Löhne sowie nachhaltigen Qualifikationsmaßnahmen in den Mittelpunkt der Fachkräftediskussion zu rücken.
Diese Prämissen gelten ebenso, um Arbeitsverhältnisse zu sichern und wenn in Arbeit vermittelt wird oder Übergänge in einen neuen Beruf gestaltet werden müssen. Wir setzten uns dafür ein, dass alle auf dem Hamburger Arbeitsmarkt eine Chance haben.
In Hamburg wird jede Hand und jeder Kopf gebraucht. Als Mitbegründer des Hamburger Fachkräftenetzwerks bringt der DGB Hamburg seit 2013 die Stimme der Beschäftigten in Strategieprozessen und Gremien ein – von der Lenkungsgruppe bis in die operativen Arbeitsgruppen. Unser zentrales Anliegen: Den Zusammenhang zwischen Fachkräftesicherung und Guter Arbeit sichtbar machen und die Beschäftigtenperspektive mit Nachdruck in politische Strategien übersetzen. Ein wichtiger Schritt war 2024 die Fortschreibung der Fachkräftestrategie, die nun konsequent und mit ausreichender Ressourcenausstattung umgesetzt werden muss.
An einem Tisch mit den Akteur*innen des Hamburger Arbeitsmarktes von Senat über Sozialpartner und Kammern hin zu der Agentur für Arbeit und den Jobcentern setzt sich der DGB Hamburg für eine Eindämmung prekärer Beschäftigung und für den Anstieg sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, gezielten und abschlussorientierten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie einem gelungenen Übergang von Schule und Beruf ein. Die Arbeit der Jugendberufsagenturen wird begleitet und die Implementierung der Fachkräftestrategie und der Weiterbildungsstrategie kritisch vorangetrieben. Insbesondere die Potentiale zur Schließung des Fachkräftebedarfs von Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte, aber auch Menschen mit Einschränkungen werden wir weiter thematisieren und die Arbeitgeberverbände an ihre Verantwortung einer gelebten Willkommenskultur erinnern.
Eine aktive Arbeitsmarktpolitik, die Beschäftigung sichert und Antworten auf die Veränderungen am Arbeitsmarkt bietet. Sie muss berufliche Aus- und Weiterbildung stärken, um den Megatrends der Transformation zu entsprechen. Sie muss Langzeiterwerblosen einen niedrigschwelligen Zugang ermöglichen, Personen ohne Berufsausbildung auf abschlussbezogene Programme orientieren und dem Verbleib in ungelernten Hilfstätigkeiten entgegenwirken. Besondere Unterstützungsangebote wie das Erlernen von Sprache und Grundbildung sind Bausteine einer gelungenen, integrierenden Arbeitsmarktpolitik und sind auszubauen. In der Arbeitsverwaltung muss die Qualität bei der Vermittlung Vorrang vor der Quantität haben. Der DGB Hamburg wird dies im Rahmen der Ausschüsse und Beiräte der Arbeitsverwaltung thematisieren und die entsprechenden Angebote durch Arbeit und Leben e.V. unterstützen.
Die Anwerbung internationaler Fachkräfte ist nur dann nachhaltig, wenn sie fair und menschenwürdig geschieht. Vermittlungskosten dürfen nicht von den Arbeitnehmer*innen getragen werden, aufenthaltsrechtliche Abhängigkeiten sind zu vermeiden. Wir fordern eine verbindliche Zertifizierung privater Arbeitsvermittlungen sowie die Ratifizierung der ILO-Konvention 181. Zudem muss die Anerkennung von Abschlüssen vereinfacht und eine echte Willkommenskultur geschaffen werden – mit Beratung, gleichen Arbeitsbedingungen und Zugang zu Mitbestimmung. Das befördern wir im Welcome Center Hamburg und mit der Servicestelle Arbeitnehmerfreizügigkeit unseres Bildungsträgers Arbeit und Leben e.V.
Sie haben Fragen oder Anregungen? Sie möchten wegen eines persönlichen Anliegens mit uns in Kontakt treten?
hamburg@dgb.de
Telefon: 040 - 60 77 66 115
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