Laura Pooth wiedergewählt
Daniel Taprogge ist neuer stellvertretender Vorsitzender
Laura Pooth ist erneut zu unserer Vorsitzenden gewählt worden. 97,8 Prozent der rund 100 Delegierten der DGB-Bezirkskonferenz stimmten für sie. Für Daniel Taprogge als ihren Stellvertreter stimmten 97,7 Prozent.
“Wir wollen Treiber sein”
„Ich freue mich sehr über euer Vertrauen. Lasst uns gemeinsam die Zukunft im Norden gestalten - mit guter Arbeit und sozial gerecht “, so die DGB-Nord-Vorsitzende Laura Pooth nach ihrer Wahl.
In ihrer Rede hatte die Gewerkschafterin ihre zentralen Anliegen deutlich gemacht: “Norddeutschland ist ein starker Industriestandort. Wir können Vorreiter bei der Energiewende sein, in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Aber dafür brauchen wir sichere Jobs und gute, tarifgebundene Arbeit. Wir wollen Treiber sein für eine Zusammenarbeit der norddeutschen Länder, für ein gutes Leben für alle und eine funktionierende Infrastruktur – mit zuverlässigen Bussen, modernen Schulen und Krankenhäusern sowie einem leistungsfähigen öffentlichen Dienst. Die wichtigste Voraussetzung dabei ist, dass unsere Demokratie lebendig und wehrhaft bleibt. Dafür machen wir uns stark.”
Landtagswahl in M-V im Fokus
Daniel Taprogge, der neue stellvertretende Vorsitzende, stellt seine Schwerpunkte in der Wahlrede vor: “In Mecklenburg-Vorpommern haben wir als Gewerkschaften ein Tariftreuegesetz gegen Lohndumping und für fairen Wettbewerb und gute Arbeitsbedingungen bei öffentlichen Aufträgen durchgesetzt. So ein Gesetz brauchen wir auch im Bund, Hamburg und Schleswig-Holstein, wo solche Gesetze noch fehlen. Und lasst uns in Mecklenburg-Vorpommern gute Arbeitsbedingungen zu einem Schwerpunktthema für die Landtagswahlen im kommenden Jahr machen.”
Fahimi: Rote Karte dem sozialen Kahlschlag!
Zu Beginn der Konferenz hatte sich die DGB-Bundesvorsitzende Yasmin Fahimi in einem Grußwort deutlich gegen die Pläne zum Sozialabbau gestellt: “Der Sozialstaat ist kein Kostenfaktor, sondern ein Stabilitätsanker. Wer den Sozialstaat systematisch unter Druck setzt, wer bei Pflege, Krankheit oder Alter kürzt, der schafft kein Wachstum, sondern nur Frust. Die Konfliktlinie in unserem Land verläuft nicht zwischen Jung und Alt. Sie verläuft zwischen Arm und Reich. Während die Reallöhne stagnieren, sind die Vermögen in den letzten vier Jahren um fast 30 Prozent gestiegen. Deshalb sagen wir klipp und klar: Wer in Krisenzeiten Milliarden anhäuft, muss sich endlich stärker beteiligen. Eine faire Vermögensabgabe ist keine Zumutung – sie ist eine Frage des Anstands. Und eine Frage des Respekts all denjenigen gegenüber, die durch ihre Arbeit das Land am Laufen halten.“
DGB startet Kampagne
Unter dem Motto “Rote Karte dem Kahlschlag” kündigen DGB und Gewerkschaften in den kommenden Monaten eine Kampagne und lautstarke Proteste gegen den Sozialabbau an: “Während die Angriffe auf soziale Sicherungssysteme zunehmen, werden die Märchen von der ‘sozialen Hängematte’ und einem ‘aufgeblähten Sozialstaat’, den wir uns ‘nicht mehr leisten können’, wieder laut. Aber diese Erzählungen sind nichts weiter als Klassenkampf von oben. Dem stellen wir uns entgegen”, heißt es in einem Aufruf.
Unsere neuen und alten Regionsgeschäftsführungen
Die Delegierten haben heute außerdem die Spitzen Regionen des DGB Nord gewählt. Hamburg: Tanja Chawla, Schleswig-Holstein Nordwest: Lisa Vordermeier-Weinstein, Schleswig-Holstein Südost: Melanie Meyer, Kiel Region: Mathias Stein, Rostock-Schwerin: Fabian Scheller, Ost-Mecklenburg-Vorpommern: Roger Müller.
Hände weg vom Arbeitszeitgesetz!
Ein deutliches Signal haben die 100 Delegierten der DGB Nord Bezirkskonferenz heute in Lübeck gesetzt: “Die Gewerkschaften im Norden stehen für einen starken Sozialstaat, faire Arbeits- und Lebensbedingungen und gesellschaftlichen Zusammenhalt", heißt es in einer gemeinsamen “Lübecker Erklärung”. ”Sie treiben eine zukunftsfähige Industriepolitik voran, sichern Aus- und Weiterbildung und sind ein Stabilitätsanker in wirtschaftlich und sozial herausfordernden Zeiten. Die Gewerkschaften wollen dafür sorgen, dass alle Menschen im Norden Sicherheit und Perspektiven für ein gutes Leben haben."
Arbeitszeit als Thema im Mittelpunkt der Konferenz
Mit zahlreichen Aktionen wehrten sich die Delegierten während der Konferenz zudem gegen die geplanten Änderungen des Arbeitszeitgesetzes: Schauspieler*innen, als „Graue Herren“ verkleidet (Figuren aus der Geschichte “Momo” von Michael Ende), zogen als “Zeitdiebe” durch die Reihen und machten so symbolisch darauf aufmerksam, das Beschäftigten Arbeitstage mit bis zu 13 Stunden drohen, wenn das Arbeitszeitgesetz geändert wird.
Eine besondere Uhr für den Ministerpräsidenten
Laura Pooth überreichte dem Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther außerdem eine besondere Wanduhr als Erinnerung daran, was überlange Arbeitstage für Beschäftigte bedeuten. Günther hatte sich mit der Landesregierung in Schleswig-Holstein noch vor der bundesweiten Debatte dafür stark gemacht, das Arbeitszeitgesetz zu ändern.
Inhaltliche Diskussionen am Nachmittag
Weiterhin diskutieren die Delegierten unter anderem Anträge wie „In Soziale Sicherheit und Daseinsvorsorge investieren“, „Den sozial-ökologischen Wandel im Norden gestalten”, „Einen handlungsfähigen öffentlichen Dienst sichern“ und „Gute Arbeit, Aus- und Weiterbildung für die Zukunft sichern“. Alle Beschlüsse gibt es weiter unten als Download.
Konferenz ist höchstes Gremium
Die Bezirkskonferenz ist das wichtigste Gremium der DGB-Gewerkschaften im Norden und findet alle vier Jahre statt. Bei der Veranstaltung sind prominente Gäste anwesend: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, die Bundesvorsitzende des DGB, Yasmin Fahimi, sowie mit digitalem Grußwort Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher.
Unser Beschlussbuch 2025
Alle Beschlüsse der Bezirkskonferenz des DGB Nord 2025
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